Was ist Sedierung in der Zahnmedizin?

Was ist Sedierung in der Zahnmedizin?

Die Sedierung ist eine der Anästhesiemethoden, die vor zahnärztlichen Behandlungen angewandt werden, um Angst, Schmerzen und Schmerzempfindungen durch Entspannung des Patienten zu verringern. Sedierende Medikamente mit beruhigenden Eigenschaften werden über den Mund oder intravenös verabreicht.

Bei zahnärztlichen Behandlungen werden die Methoden der Lokalanästhesie, der Sedierung und der Vollnarkose eingesetzt. Die Lokalanästhesie wird in der Regel auf den zu behandelnden Bereich angewendet. Wenn sich der Patient unter lokaler Betäubung gut behandeln lässt, ist eine Sedierung nicht erforderlich. Sind die Ängste und Befürchtungen der Patienten jedoch schwerwiegend oder haben sie eine andere Krankheitsgeschichte, wird eine Sedierung oder Vollnarkose durchgeführt, um die Behandlung angenehmer zu gestalten. Bei Behandlungen, die länger als geplant dauern, können zusätzliche Sedierungsdosen erforderlich sein.

Die Sedierung wird von einem entsprechend ausgestatteten Anästhesisten unter Berücksichtigung der gesamten Krankengeschichte des Patienten beurteilt. Wenn besondere Umstände vorliegen, werden eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, ein EKG und einige Blutuntersuchungen angefordert.  Vor der Anwendung sollten Vorkehrungen gegen mögliche Notfallkomplikationen getroffen werden. Die Erfahrung des Zahnarztes, der mit dem Anästhesisten bei der Behandlung des sedierten Patienten zusammenarbeiten wird, ist ebenfalls wichtig, um die Risiken zu minimieren. 

Nach der Sedierung werden der Herzrhythmus, der Blutdruck und der Sauerstoffgehalt des Patienten während der Behandlung kontinuierlich überwacht. Nach Abschluss der Behandlung wird der Patient für eine bestimmte Zeit unter Kontrolle gehalten, um die Nebenwirkungen und allergischen Zustände zu beobachten, die durch die Sedierungsmittel verursacht werden können.

Die Sedierung wird je nach Dosis und verabreichten Medikamenten in drei Stufen eingeteilt: minimale, moderate (intravenöse-IV) und tiefe Sedierung. Eine Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktionen ist bei allen Sedierungsstufen mit Ausnahme der Vollnarkose nicht zu erwarten. Die Unterdrückung des Bewusstseins nimmt mit steigender Dosis zu. Eine Sedierung kann Schmerzen und Beschwerden, die während der Behandlung auftreten können, nicht vollständig verhindern. Aus diesem Grund wird zusätzlich zur Sedierung eine Lokalanästhesie durchgeführt, um Schmerzen zu verhindern.

Im Allgemeinen wird eine Sedierung für Patienten mit Zahnarztangst, Würgereiz, Angst vor Nadeln, Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) und übermäßiger Zahnempfindlichkeit empfohlen. Darüber hinaus benötigen Patienten mit unwillkürlichen Muskelbewegungen wie Parkinson, Alzheimer, Zerebralparese, Krankheiten, die durch Stress und Angst beeinflusst werden, wie Herz-Kreislauf-Verschluss, Bluthochdruck, Asthma, Epilepsie, geistige Retardierung oder Kinder unter 8 Jahren eine Sedierung in einer für den Patienten angemessenen Höhe. Bei Patienten, bei denen die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen aufgrund ihrer Erkrankung hoch ist, und bei schwangeren Patientinnen wird keine Sedierung durchgeführt.

Die minimale Sedierung erfolgt durch Inhalation von Lachgas oder durch die Einnahme von oralen Medikamenten. Das Bewusstsein des Patienten wird nicht vollständig ausgeschaltet, es kommt zu Entspannung und Schläfrigkeit. Auf verbale Reize kann der Patient normal reagieren. Nach der Behandlung kann die Wirkung der Sedierung je nach Zustand des Patienten zwischen 20 und 30 Minuten dauern. Wenn die Wirkung vollständig verschwunden ist, kann die Person Auto fahren, zur Arbeit oder zur Schule gehen.

Bei einer moderaten Sedierung fühlt sich der Patient schläfrig und kann in einem halbbewussten Zustand einschlafen. An die mit der Behandlung zusammenhängenden Vorgänge wird sich meist nicht erinnert. Die Reaktion auf verbale und körperliche Reize nimmt ab. Die Wirkung ist zwar von Person zu Person unterschiedlich, wird aber im Durchschnitt für einen Tag akzeptiert. Nach der Behandlung kann der Betroffene bis zum nächsten Tag nicht Auto fahren und nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen. Aus diesem Grund muss der Patient nach der Behandlung von einem Angehörigen begleitet werden.

Die tiefe Sedierung ist die höchste Stufe der Sedierung, bei der das Bewusstsein weitgehend ausgeschaltet ist. Während sich die Herz-Kreislauf-Funktionen des Patienten nicht verändern, kann eine Unterstützung der Atmung erforderlich sein. Sie können auf starke und schmerzhafte Reize reagieren. Nach der Behandlung kann der Patient seinen ursprünglichen Geisteszustand erst am nächsten Tag wieder erreichen.

Nach der Sedierung können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber, Mundtrockenheit, Schläfrigkeit, Blutergüsse und allergische Reaktionen beobachtet werden. Nach der Sedierung und der Lokalanästhesie werden flüssige Nahrungsmittel, die nicht gekaut werden müssen, bevorzugt, bis das Taubheitsgefühl im Mund verschwunden ist. Je nach der vom Zahnarzt angewandten Behandlung beschleunigt die Beachtung der Ernährungsempfehlungen und der Mundpflege den Heilungsprozess.

03.08.2023
41