
Karies beginnt mit der Auflösung der harten Schmelzschicht auf der Zahnoberfläche durch Säuren. Die Säure wird gebildet, wenn der bakterielle Zahnbelag auf den Zähnen auf Zucker trifft. Wenn Sie tagsüber Cola, Fruchtsaft, Kekse oder Brot essen, verwandeln die Bakterien im Zahnbelag den Zucker in Säure; diese Säure zieht Kalzium aus den Schmelzkristallen. So entstehen die kreidefarbenen, matten Stellen, die wir „weiße Flecken“ nennen. Dieser Punkt befindet sich noch im Anfangsstadium, d. h. die Zahnoberfläche ist glatt und es gibt noch keine echten Grübchen.
Hier haben die Zähne die Chance, sich selbst zu „heilen“. Der Speichel ist der natürliche Puffer; er enthält Kalzium, Phosphat und Fluorid. Wenn Plaque mindestens zweimal täglich durch Bürsten und Zahnseide entfernt wird, lagern sich die Mineralien im Speichel wieder in diesem vorzeitig geschädigten Bereich ein und härten den Zahnschmelz wieder. Fluoridpasten, Mundspülungen oder Fluoridlacke, die vom Zahnarzt aufgetragen werden, beschleunigen diesen Prozess. Die Beschränkung von Zucker auf die Hauptmahlzeiten, das Trinken von Wasser und die Erhöhung des Speichelflusses durch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi während des Tages verkürzen ebenfalls die Säureattacken. Auf diese Weise kann der weiße Fleck innerhalb weniger Monate verschwinden oder zumindest nicht weiter fortschreiten.
Anders verhält es sich jedoch, wenn die Schmelzschicht durchbrochen wird und sich ein echtes, wenn auch kleines, Loch bildet. Die Bakterien gelangen nun in das weiche Dentin, das sich viel schneller auflöst als der Zahnschmelz. An diesem Punkt reicht die Reparaturkraft des Körpers nicht mehr aus, die Karies kann nicht mehr rückgängig gemacht werden; wenn der Zahnarzt die Karies nicht reinigt und füllt, wird sie fortschreiten und Schmerzen und Entzündungen verursachen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Zahn nur dann wiederhergestellt werden kann, wenn die „Schale“ zerkratzt ist; wenn die „Schale“ zerbrochen ist, muss die Reparatur von Menschenhand vorgenommen werden.
Woher wissen wir also, ob es sich um eine frühe oder späte Karies handelt? Mit bloßem Auge ist sie meist nicht zu erkennen; deshalb sind regelmäßige Besuche beim Zahnarzt vor dem Auftreten von Schmerzen wichtig. Mit einem einfachen Röntgenbild oder speziellen Lichtsystemen wird der weiße Fleck erkannt, eine Fluoridbehandlung und häusliche Pflege werden geplant. So kann der Zahn ein Leben lang genutzt werden, ohne dass eine Füllung erforderlich ist.