
Eine der häufigsten Unentschlossenheiten in der ästhetischen Zahnmedizin tritt insbesondere bei Patienten mit Formfehlern, Farbunterschieden oder Größenunterschieden der Frontzähne auf: Sollten Veneers eingesetzt werden oder reicht Bonding aus?
Beide Methoden bieten eine ästhetische Lösung, aber es gibt erhebliche Unterschiede zwischen ihnen. Zunächst einmal handelt es sich beim Bonding um eine direkte Umformung der Zahnform durch den Zahnarzt mit einem Komposit-Füllungsmaterial, ohne dass der Zahn in irgendeiner Weise behandelt wird. Es ist eine sehr konservative Methode, d. h. sie schont das Zahngewebe und ist reversibel.
Veneers (Laminatverblendungen) sind hingegen dünne Verblendungen, die in der Regel aus Materialien wie Porzellan oder Zirkonium im Labor hergestellt und auf die Vorderseite des Zahns geklebt werden. Bei der Anfertigung von Veneers muss häufig etwas Zahnsubstanz abgeschliffen werden, wodurch der Eingriff dauerhaft wird. Durch moderne Techniken wird dieser Abtrag jedoch auf ein Minimum reduziert.
Bonding-Anwendungen sind kostengünstiger und können in der Regel in einer einzigen Sitzung durchgeführt werden. Allerdings sind sie mit der Zeit anfälliger für Verfärbungen und Risse. Insbesondere bei Personen, die rauchen oder viel Tee und Kaffee trinken, können Farbveränderungen auftreten. Veneers sind hingegen ästhetisch stabiler, haltbarer und sehen natürlicher aus.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zeigt sich in der Anzahl der Anwendungen. Bei Bonding-Verfahren ist eine Veränderung an 1-2 Zähnen in der Regel kein Problem für das natürliche Aussehen. Bei Veneers hingegen kann es insbesondere im Frontzahnbereich zu Farbabweichungen zu den Nachbarzähnen kommen, wenn nur ein Zahn behandelt wird. Daher werden in der Regel 4-6-8 Zähne behandelt.
In Fällen wie der Vergrößerung kleiner seitlicher Schneidezähne nach einer kieferorthopädischen Behandlung ist Bonding eine sehr gute Lösung. Bei weitreichenden Farbabweichungen, Formfehlern oder dauerhaften Verfärbungen können Veneers jedoch die idealere Wahl sein.
Die ästhetischen Erwartungen, die Zahnstruktur und das Budget sind bei jedem Patienten unterschiedlich. Daher sollte bei der Entscheidung unbedingt die detaillierte Untersuchung und Empfehlung eines Fachzahnarztes berücksichtigt werden. Der richtige Ansatz besteht darin, mit reversiblen Methoden zu beginnen und gegebenenfalls zu einer höheren Stufe überzugehen.