
Manche Menschen, die sich Zahnimplantate einsetzen lassen, denken: „Ich frage mich, ob ich allergisch auf das Implantatmaterial reagiere“, wenn sie nach dem Eingriff unerwartet Rötungen, Juckreiz oder lokale Schwellungen verspüren. Titan und seine Legierungen (z. B. Titan-Aluminium-Vanadium), die im Allgemeinen für Implantate bevorzugt werden, gelten als „biokompatibel“ und verursachen bei den meisten Patienten keine Probleme. Es ist jedoch bekannt, dass es seltene Fälle gibt, in denen der Körper auf diese Metalle reagiert. Vor allem bei Menschen mit einer allergischen Vorgeschichte, z. B. Metallkontaktdermatitis, erhärten Hautausschläge oder reizähnliche Symptome, die lange Zeit nach dem Implantat nicht abklingen, den Verdacht auf eine Allergie.
Es ist jedoch nicht unbedingt richtig, dem Implantat sofort die Schuld zu geben. Bei einigen Patienten kann eine vom Zahnarzt festgestellte Gingivitis (Periimplantitis oder periimplantäre Mukositis) oder Empfindlichkeit in verschiedenen Bereichen des Mundes fälschlicherweise für eine Allergie gehalten werden. Darüber hinaus können auch Antibiotika oder antiseptische Lösungen, die während des Eingriffs verabreicht werden, Haut- und Körperreaktionen hervorrufen. Aus diesem Grund wird eine eingehende Untersuchung und gegebenenfalls ein Allergietest empfohlen, um die tatsächliche Ursache der Beschwerden zu ermitteln. Insbesondere Blutuntersuchungen, die die Metallsensibilität messen, oder Methoden wie der Patch-Test können Aufschluss darüber geben, auf welches Metall reagiert wird.
Manche Patienten sind besorgt: „Das Implantat enthält Titan, aber könnte es nicht auch Aluminium oder Vanadium sein, das mich beeinträchtigt?“. Titanlegierungen enthalten diese zusätzlichen Metalle und können schon bei sehr geringen Mengen eine Empfindlichkeit auslösen. In Kombination mit anderen Metallen, denen der Patient über die Nahrung oder die Haut ausgesetzt war, kann dies noch ausgeprägter sein. Dennoch sagen viele Experten, dass diese Fälle äußerst selten sind und dass eine „Überempfindlichkeit“ oder „Gewebereizung“ häufiger vorkommt als eine ausgewachsene „allergische Reaktion“.
Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zahnimplantat Allergien auslöst, sehr gering, aber nicht unmöglich. Wenn in der Umgebung des Implantats anhaltende Schmerzen, Rötungen, Juckreiz der Haut oder Ausschläge an verschiedenen Körperstellen beobachtet werden, ist es wichtig, unverzüglich einen Zahnarzt und gegebenenfalls einen Allergologen aufzusuchen. Optionen wie die Entfernung des Implantats oder der Wiederaufbau mit anderen Materialien werden erst nach einer umfassenden Bewertung in Betracht gezogen. Das Wohlbefinden und die Gesundheit des Patienten stehen dabei immer im Vordergrund.